DTSA DD

Seit 2016 bilden wir stolz das DTSA DD (Deutsche Tauchsportabzeichen mit Menschen mit Behinderung (Disabled Diver)) erfolgreich aus, so haben auch Menschen die im Alltag beeinträchtigt sind, die Möglichkeit sich frei im Wasser zu bewegen und mit dem Tauchsport ein tolles Hobby auszuüben.
Wir bieten folgende Kurse an:
– Schnuppertauchen DD
-DTSA Grundtauchschein DD
-DTSA* DD
-Begleitende Tauchgänge DD

Im weiteren Verlauf dieser Seite findest du verschiedene Berichte die mit unsere Ausbildung DTSA DD zutun haben.

Tauchen mit Behinderung

„Wenn die Arbeit Früchte trägt…!“

Nach langwieriger und intensiver Vorbereitung der Ausbilder-Crew des TC Koralle e.V. Muggensturm, konnten dieses Jahr die erworbenen Kenntnisse der Zusatzqualifikation „Tauchen mit Behinderung“ erstmalig in die reelle Praxis umgesetzt und ein erstes Schnuppertauchen mit einem Probanden für das Tauchen mit Behinderung eigenverantwortlich durchgeführt werden.

Nach Werbung für das Tauchen mit Behinderung durch ein eigenes Vereins-Mitglied (ein Dankeschön an dieser Stelle für das gezeigte Engagement an Markus Intlekofer), konnte mit dem gehbehinderten Interessenten Michael S. zunächst ein persönliches Treffen im Clubhaus des TC Koralle vereinbart werden. Nach dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Austausch wichtiger Informationen wurde ein Termin zum Schnuppertauchen am 05.03.2016 vereinbart.

Zur Durchführung in einem entsprechend geeigneten, behindertengerechten Hallenbad konnte die Unterstützung des TC Oktopus Karlsruhe e.V. gewonnen werden. Im Rahmen eines in Karlsruhe (Europabad) durchgeführten öffentlichen Schnuppertauchens, wurde dort dem hiesigen Ausbilderteam um Elke Kaiser, Rudi Gastl und Bernd Harbrecht Zugang ermöglicht und eine separate „Ecke“ im Schwimmbad zur Verfügung gestellt.

Ein herzliches Dankeschön hierfür an Julia Hautzel, Rainer Bohnenstengel sowie dem Weiteren Ausbilderteam des TC Oktopus Karlsruhe e.V.

Nach ca. 2-stündigem Aufenthalt an und im Wasser, wobei verschiedenste Fortbewegungsarten sowie Spiele und die ein oder andere Übung durchgeführt wurden, stand für unseren freudestrahlenden „Erstling“ Michael fest:

Die Ausbildung zum VDST-CMAS DD* kann beginnen!

Für die Ausbilder des TC Koralle war dies mehr als „Belohnung“ für einen bislang eingeschlagenen und nicht ganz einfachen Weg, den es nunmehr weiter zu beschreiten gilt.

Weitere Anfragen zu möglichen Interessenten i.S. Tauchen mit Behinderung liegen bereits vor. Es wird nach berichtet.

B. Harbrecht

Nassrollstühle Daimler unterstützt

Muggensturm/Gaggenau-Ottenau. Vor vier Wochen kam die Zusage, seit zwei Wochen ist der Muggensturmer Tauchclub „Koralle“ im Besitz zweier Nassrollstühle und somit in Sachen „Tauch-Ausbildung von Menschen mit Behinderung“ einen großen Schritt weiter. Nach intensiver Vorbereitung seit 2014 kann der Verein die erworbenen Kenntnisse erstmals in die Praxis umsetzen. Seit dieser Woche läuft die Testphase. Gekostet haben die beiden Rollstühle, „mit denen man direkt ins Wasser fahren kann“, knapp 6000 Euro. „Davon hat Daimler 5 000 Euro übernommen“, berichtet Vereinsvorsitzende Elke Kaiser bei einem abendlichen Pressetermin im Ottenauer Kuppelsteinbad.

„Wir hatten einen Förderantrag bei ,Daimler Pro-Cent‘ gestellt. Diese Initiative der Daimler-Mitarbeiter hat unser Projekt für förderwürdig erachtet“, ergänzt der Taucher und Ausbilder Ralf Arndt. Laut Elke Kaiser handelt es sich bei den beiden chlor- und salzwasserfesten, schnell und einfach (de-)montierbaren Rollstühlen um einen „robusten, leichten und oben auf schwimmenden Schwimmbadrollstuhl“ und einen „im Außenbereich, etwa am Strand oder auf steinigem Untergrund, verwendbaren Geländerollstuhl mit denselben Eigenschaften“. Die Stühle gewährten den Fahrern maximale Selbstständigkeit, machten es aber auch möglich, die Fortbewegung einem Begleiter anzuvertrauen. Der Begleiter im Kuppelsteinbad ist Tauchlehrer Rudi Gastl. Der „Proband“ heißt Michael Stuhl. Der 46-jährige Freudenstädter, der in Bischweier arbeitet, ist von Geburt an gehbehindert. Seit einem ersten Schnuppertauchen am 5. März nimmt er beim TC Koralle als Erster an der neuen Tauchausbildung für Menschen mit Behinderung teil und kann sein Glück kaum fassen. „Ein bisschen ungewohnt ist es schon, wie ein U-Boot ins Wasser zu gleiten. Man ist an den Rollstuhl gebunden, bis man im Wasser dann wieder raus kann“, erzählt Stuhl, der „schon immer tauchen“ wollte, wie er sagt. „Die Art und Weise, wie man ans Wasser gelangt, ist deutlich bequemer. Barrieren sind einfacher zu überwinden, man kann auf Gehhilfen verzichten. Das Laufen am Strand mit Stöcken wäre schwierig“, sagt Stuhl kurz vor dem Abtauchen. Wie die BNN berichteten, haben Elke Kaiser, Rudi Gastl, Bernhard Harbrecht und Ralf Arndt bereits 2014 an der vom Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) angebotenen Fortbildung „Tauchen mit Behinderung“ teilgenommen und dabei die Zusatzqualifikation und Abnahmeberechtigung für das Tauchen mit behinderten Menschen erlangt. Seither ist der TC Koralle der einzige Verein im Landesverband, der Menschen mit körperlichen Behinderungen, also zum

Beispiel Gehbehinderte, Contergan-Geschädigte, Blinde oder Gehörlose, nach entsprechender tauchsportlicher Untersuchung ausbilden darf. „Aber mehr als zwei Taucher mit Behinderung können wir nicht gleichzeitig ausbild

en“, berichtet Elke Kaiser, dass der Verein nur einen Kursbeitrag verlange und die Teilnehmer lediglich die Materialkosten zu tragen hätten. „Wir sehen unser Engagement als Beitrag zur Inklusion und machen das praktisch ehrenamtlich. Unser Problem besteht im Moment darin, dass wir solche Kurse nur im Sommer anbieten können. Denn nicht jedes Hallenbad ist barrierefrei und für unsere Zwecke geeignet“, berichtet Kaiser auch, dass das Vereinsgebäude des TC Koralle gemäß den Anforderungen der neuen Ausbildung umgebaut wurde und der Verein ab 2017 als Multiplikator im Bereich „Tauchen mit Behinderung“ wirken und ein Netzwerk aufbauen wolle. „Unser Lohn für einen bislang nicht ganz einfachen Weg ist, dass Michael Stuhl Tagebuch darüber führt, wie er ganz persönlich diesen Kurs empfunden und erlebt hat“, ergänzt Rudi Gastl begeistert.

Von Ralf Joachim Kraft (BNN)

SK Tauchbegleitung DD 2022

 

Ob im Baggersee bei nur wenigen Metern Sicht oder im Meer bei Manta und Mola Mola, Tauchen begeistert uns alle. Dazu zählen auch Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen. Wollen sie in diese Welt abtauchen, benötigen sie dafür jedoch nicht nur während der Ausbildung, sondern auch für Spaßtauchgänge eine auf sie individuell abgestimmte Betreuung durch erfahrene Taucher. Daher wurde vor wenigen Jahren im VDST der SK Tauchbegleitung DD eingeführt, welcher erfahrene Taucher für die Thematik sensibilisiert, Barrieren in Bezug auf Körperkontakt abbaut und notwendige Verfahren lehrt. 

Am Samstag (30.07.2022) fand dieser SK nun das erste Mal im süddeutschen Raum im Vereinsheim des TC Koralle in Muggensturm statt. Neben den Ausbildern (Elke, Rudi und Fou) und Sabrina, die trotz Rollstuhl ihren Tauchschein erworben und bereits 80 Tauchgänge absolvierte, trafen sich sieben wissbegierige Taucher, um sich zum Begleiter fortzubilden und eigene Erfahrungen zu sammeln. Nach dem obligatorischen Kaffee starteten Elke und Rudi mit einer kurzen Einführung in die Thematik, bevor uns Fou (Jürgen Krämer) Einblicke in die Anatomie und besonderen Krankheitsbildern des Menschen gab. Besonders die Beeinträchtigung der menschlichen Atmung durch eine Querschnittslähmung war für alle Teilnehmenden neu. Daran anschließend folgte die spezifische Theorie zur Begleitung eines behinderten Tauchers. Hierbei standen vor allem die rechtlichen Rahmenbedingungen, potentiellen Grenzen sowie technische Hilfsmittel wie bspw. besondere Rollstühle im Fokus.

Um das theoretisch Gelernte zu verinnerlichen, folgten die ersten praktischen Übungen. Die erste Aufgabe dabei war es, ein DTG mit verbundenen Augen zu montieren. Dies funktionierte bei allen Teilnehmenden überraschend gut. Lediglich kleine (beabsichtigte) Hindernisse wie bspw. ein offenes Flaschenband oder ein Nitroxregler mit nicht passendem Gewinde sorgten bei den Teilnehmenden zu kurzer Verwirrung. Im Anschluss daran ging es zum Schwimmbad des Karlsruher Instituts für Technologie, um auch erste Erfahrungen im Wasser zu sammeln. Dort wurde das Tauchen ohne Sicht mittels verdunkelter Tauchmaske simuliert. Hierbei mussten auch die erfahrensten Taucher feststellen, dass ohne visuelle Referenz die Tiefe, in der man sich befindet, nur bedingt eingeschätzt werden kann. An einer zweiten Station durften die Teilnehmenden Sabrina in und durch das Wasser begleiten. Mit einem speziellen schwimmenden Rollstuhl und einem Hubboden, welcher die Oberfläche fast erreicht, war zumindest der Einstieg problemlos. Aber auch unter Wasser machten alle eine gute Figur, sodass trotz ungewohnter Bedingungen der Spaß nicht zu kurz kam. Am Ende klang der Tag mit einem Abendessen und der ein oder anderen Runde Aperol im Vogelbräu Karlsruhe aus. 

Am Sonntag ging es dann nach Plittersdorf zur Tauchbasis Tauchfabrik-Deglersee. Hier wurden die im Hallenbad geprobten Übungen im Freiwasser wiederholt. Im Vergleich zum Vortrag war bereits der Weg vom „Anrödeln“ zum See aufgrund der simulierten Blindheit ein kleines Abenteuer und funktionierte nur aufgrund des Vertrauens innerhalb der Buddyteams. Unter Wasser fokussierten sich alle Teilnehmenden vor allem auf die Geräusche und die Schulter des sehenden Buddys. Doch mit Neopren an Schulter und Händen war die Kommunikation durch „Hände-Schulter-Druck“ deutlich schlechter als bei den Übungen am Vortrag im Hallenbad. Der erste Tauchgang mit Sabrina stellte sich aufgrund eines neuen und nur bedingt passenden Jackets als echte Herausforderung für alle heraus und brachte drei gestandene Taucher ordentlich ins Schwitzen, was für alle Teilnehmenden aber auch als sehr lehrreich empfunden wurde. Nach einem Wechsel auf ein passenderes Jacket, hatten bei dem zweiten Tauchgang alle deutlich mehr Spaß (und fast nichts zu tun) und Sabrina konnte das Wasser mit strahlenden Augen verlassen.

Nach Abschluss des SK fuhren alle gemeinsam zurück zum Vereinsheim des TC Koralle und grillten die, extra am Vortag besorgten, legendären Pfälzer Bratwürste. Frisch gestärkt wurden dann das Logbuch geschrieben und das Wochenende bzw. der Kurs kritisch Revue passieren gelassen. Dabei ist den Teilnehmenden aufgefallen, dass Taucher mit gerade einmal 80 Tauchgängen (wie sie in der Ordnung als Mindestvoraussetzung vorgegeben sind) bei Zwischenfällen deutlich überfordert sein können. Daher kamen alle zu dem Schluss, dass dieser Kurs vor allem für mehr erfahrene Taucher sinnvoll ist. Des Weiteren ist es wichtig, sowohl den Austausch mit den zukünftigen zu Begleitenden zu ermöglichen, als auch durch Simulation sich in deren Lage hineinversetzten zu können. Als großen Mehrwert haben auch alle den Vortrag von Fou empfunden, da er es mit seiner Expertise als Physiotherapeut und als Taucher geschafft hat, den Teilnehmenden viele physiologischen Gegebenheiten und Krankheitsbilder verständlich in Hinblick auf das Tauchen und seine Besonderheiten zu erklären.

Ein großes Dankeschön geht vor allem an Sabrina für ihre offene Art, an Fou für seinen sehr lehrreichen und verständlichen Vortrag, an Ralf für seine Tipps an uns als Sabrinas langjähriger Tauchbegleiter,  an Edith und Marion für die kulinarische Versorgung mit Pfälzer Bratwürsten, an den Hochschulsport des Karlsruher Instituts für Technologie für die kostenlose Bereitstellung des Schwimmbads, an Heiko den Kameramann und natürlich an Elke und Rudi für das Durchführen des Kurses. Zum Schluss bleibt zu sagen, dass dieser etwas andere SK extrem lehrreich sowie empfehlenswert ist und jede Minute wert war. Daher ein Appell an alle Taucher: Besucht bei Gelegenheit diesen SK

Tauchen für alle – Inklusives Schnuppertauchen am KIT

Am 08. Februar 2025 hat der Tauchclub Koralle (TCK) aus Muggensturm in Zusammenarbeit mit der Tauchsportgruppe (TSG) Karlsruhe und dem Hochschulsport des KIT einigen Studierenden das Eintauchen in eine neue Welt ermöglicht – zum ersten mal auch für Studierende mit Behinderung.

Am Vormittag erhielten die Teilnehmenden das notwendige theoretische Wissen rund um das Tauchen und bekamen ihre Ausrüstung gezeigt und erklärt. Sie lernten ihre Begleiter für diesen Tauchgang kennen und übten mit ihnen, sich unter Wasser nur mit Zeichen und Tasten zu verständigen – eine besondere Herausforderung für die blinden Teilnehmer und deren Begleiter.

Mittags ging es dann direkt ins naheliegende Schwimmbad des KIT Hochschulsports. Hier wurden die Teilnehmer mit einem einen Neoprenanzug und einem Drucklufttauchgerät ausgestattet und betraten zusammen mit ihren Tauchbegleitern vom TCK und der TSG in drei Tauchgruppen das Schwimmbecken. Nach ersten Atemzügen durch den Atemregler an der Oberfläche des brusttiefen Wassers und Gewöhnung an das Atmen unter Wasser im Flachbereich des Schwimmbads konnten alle Taucherinnen und Taucher auch den tiefen Bereich des Beckens erkunden. Für das besondere Erlebnis wurde das ansonsten gewöhnliche Schwimmbad von der TSG mit diversen Attraktionen und Spielzeugen ausgestattet – Ringe zum Durchtauchen, Unterwasserbälle, auch Uno und Jenga wurde unter Wasser gespielt.

Nach einer guten Stunde Schwerelosigkeit versammelten sich Teilnehmende und Tauchbegleiter traditionell zu Bier und Brezeln im Sonnenschein vor dem Schwimmbad, um den Tauchgang ausklingen zu lassen und die Erfahrungen auszutauschen.

Für die drei Teilnehmenden war es ihr erster Tauchgang – und da sich alle im Wasser pudelwohl gefühlt haben, hoffentlich nicht der letzte.

Es freut uns, dass die Veranstaltung sehr gut bei den Teilnehmenden ankam und wir wünschen ihnen für ihren möglichen weiteren taucherischen Werdegang allzeit gut Luft!